Logos: BMI und BMVg BFR Vermessung
Startseite·Impressum·Datenschutzerklärung
Systemkataloge BFR Verm 2.5.1
Sie sind hier: Systemkataloge > Erläuterungen > Signaturenkatalog

Struktur und Aufbau des Signaturenkataloges

Der Signaturenkatalog definiert die einheitliche grafische Ausgestaltung von Objekten sowohl für digitale als auch analoge Präsentationen von Objekten aus der Liegenschaftsbestands­dokumentation.

Er gliedert sich für jede Folie entsprechend der Definition der Maßstabsebenen jeweils in drei Unterkataloge.

Gliederungsstruktur

Die Gliederung (Folienstruktur) des Signaturenkataloges entspricht inhaltlich im Wesentlichen dem Aufbau des Objektartenkataloges (vgl. Gliederungsstruktur).

Die Signaturdefinitionen sind folienweise zusammengefasst, wobei fachlich zusammenhängende Inhalte in Untergruppen (Kapiteln) behandelt werden.

Die Objektarten werden folienweise aufsteigend nach Objektschlüsseln aufgeführt.

Darstellung der Signaturen

Die im Objektartenkatalog definierten Objektarten lassen sich i.d.R. nicht durch ein einfaches Symbol oder eine Linie in den Plänen darstellen. Vielmehr werden die Objektarten als Kombination mehrerer grafischer Elemente dargestellt.

Der Signaturenkatalog enthält daher zunächst zu jeder Objektart eine maßstabsgerechte Gesamtdarstellung, die eine erste Beurteilung darüber zulässt, wie die Signatur auf dem Bildschirm eines grafischen Arbeitsplatzes oder in einem analogen Plan auszugeben ist (vgl. Tabelle Gesamtdarstellung der Signaturen).

Beim Entwurf der Signaturen wurde darauf geachtet, dass eine gute Lesbarkeit erreicht wird und eine eindeutige Interpretation der Darstellung möglich ist. Folgende Faktoren spielten dabei eine wichtige Rolle:

  • Form und Größe der Signatur
  • Art und Größe der Beschriftung
  • Farbgebung von Signatur und Beschriftung
  • Platzierung der grafischen Bestandteile
  • Proportionen von Signatur und Beschriftung
  • Wahl der Ausgestaltungselemente (Schraffuren, Linientypen)
  • Berücksichtigung von Standards (DIN 6776, DIN 18702, ZV-Aut, PlanzeichenVO u.a.)
Gesamtdarstellung der Objektsignaturen
Sanitätsbereich
3125, f
Farbige Darstellung, gesamts/w-Darstellung, gesamt
- maßstäblich -- maßstäblich -
Füllmuster:
Schraffur:45GRAD45GRAD
Strichfarbe:GelbGelb
Strichstärke:0,25 mm0,25 mm
Strichtyp:durchgezogendurchgezogen
Schraffurabstand:2,0 mm2,0 mm

Bei flächenförmigen Signaturen ist an dieser Stelle noch die Farbe bzw. das Füllmuster der Flächenfüllung angegeben. Bei linienbegleitenden Signaturen, die bei der Objektbildung generiert werden, ist an dieser Stelle das Linienmuster definiert.

Ergänzend werden alle möglichen grafischen Bestandteile einer Objektart in ihrer Größe, Form und Ausgestaltung separat einmal beschrieben (vgl. Tabelle Grafische Bestandteile der Objektsignaturen). Für bereits beschriebene grafische Bestandteile einer Objektart wird am Ende einer Objektart ein Hinweis gegeben, wo diese definiert sind.

Grafische Bestandteile der Objektsignaturen

Sanitätsbereich, Begrenzungslinie
0120, l

Strichfarbe:GelbSchwarz
Strichstärke:0,50 mm0,50 mm
Strichtyp:durchgezogendurchgezogen
Bereits definierte Objektteilarten:
siehe Objektart Technischer Betrieb (3105, f)
freier Text, Nutzungseinheiten (0041, t)
Textbezugspfeil, Nutzungseinheiten (0042, l)
Nutzungseinheiten, Bezeichnung (0101, t)

Im Signaturenkatalog werden Vorgaben sowohl für eine Farbausgabe als auch eine Schwarz-Weiß-Ausgabe der Pläne gemacht. Damit ist sichergestellt, dass die Pläne sowohl auf farbausgabefähigen Plottern als auch auf Schwarz-Weiß-Druckern (bessere Kopierfähigkeit) ausgegeben und verwendet werden können.

 

Signaturen-Parameter

Die grafischen Bestandteile der Signaturen werden mit folgenden Parametern bestimmt:

Geometrien: punkt- und linienförmig

Linientyp: (durchgezogen, gestrichelt, punktiert, strichpunktiert u.a.)

Begleitsignatur: Zulässige Signaturausrichtung (0: keine Ausrichtung, N: nicht darzustellen, Z: zentrisch, beidseitig, L: linksliegend, R: rechtsliegend, A: alternierend) und Abstand der Begleitsignatur zur Definitionslinie

Strichfarbe: Bezeichnung nach RAL, Farbdefinition mit RGB-Werten (Video-Farbsystem)

Strichstärke: nach ALK / DIN15 (0,18 - 0,25 - 0,35 - 0,50 - 0,70 - 1,00 mm)

Füllfarbe: Bezeichnung nach RAL, Farbdefinition mit RGB-Werten)

Schraffur: Definition von Flächenmuster (45GRAD, 90GRAD, etc)

Ausrichtung: Standard, an Topographie, an Leitung, an Geometrie u.a.; dabei bedeutet „Standard“ die Ausrichtung in West-Ost-Richtung, i.d.R. parallel zur unteren Planbegrenzung

Texte

Schriftart: Norm, Norm rechtsgeneigt, Norm linksgeneigt u.a. nach GKS-Standard

Schriftgröße: in Anlehnung an DIN 6776 (1,3 - 1,5 - 2,0 - 2,5 - 3,5 - 5 - 7 mm)

Schriftfarbe: (Bezeichnung nach RAL, Farbdefinition mit RGB-Werten)

Standardplatzierung: (Angabe der relativen Position des Textes zum Einfügepunkt der Signatur in mm). Die Standardplatzierung dient dazu, ein möglichst einheitliches Kartenbild zu erhalten

Textposition: Angabe des Text-Bezugspunktes; bis auf Ausnahmen nur linksbündig, Unterkante verwendet

Beschriftung: Beschriftung eines textförmigen Objektteils, die bei der Datenerfassung bzw. -aufbereitung zu erheben ist

Liniensignaturen

Linienbegleitende Signaturen werden automatisch durch das verarbeitende System erzeugt. Es ist dabei darauf zu achten, dass ein Signaturausgleich durchgeführt wird. Damit wird erreicht, dass die Signatur symmetrisch zwischen Linienkopf und Linienende platziert ist und damit die Linie nicht in einem „Signaturzwischenraum“ endet.

Ausrichtung von Texten

Zur Festlegung der Textausrichtung sind beispielsweise folgende Angaben möglich:

  • Standard,
  • an Topographie,
  • an Leitung,
  • an Geometrie

Dabei bedeutet „Standard“ die Ausrichtung der Textstandlinie in West-Ost-Richtung, das ist i.d.R. parallel zur unteren Planbegrenzung.

Bei der Ausrichtung eines Textes ist darauf zu achten, dass die Textstandlinie zwischen 0 gon und 200 gon liegt und ein Lesen des Textes von links nach rechts erfolgen kann. Dies ist auch bei automatisch generierten Texten zu berücksichtigen (z. B. „ER“ zur linienförmigen Objektart Entwässerungsrinne; Folie 840, Objektart 3505).

Zur besseren Lesbarkeit und Zuordnung kann der Textbezugspfeil, Folienname (OTA 0042) benutzt werden.

Signaturen der Maßstabsebenen 2.500 und 10.000

Für jede Maßstabsebene ist ein gegenüber dem Basismaßstab 500 veränderte Signatur im entsprechenden Signaturenkatalog dokumentiert. Die Dokumentationsform entspricht der in der ME 500 verwendeten Struktur.

Die definierten Signaturen sind nach Form und Größe für die Erstellung von Übersichtsplänen im Ausgabemaßstab 1:2500 bzw. 1:10.000 bestimmt. Bei einer Variation des Ausgabemaßstabes sind die Signaturen in ihrer Größe proportional über einen Faktor angepasst oder neu definiert worden.

Dort, wo Signaturen aus der Darstellung im Basismaßstab abgeleitet wurden, ist nur der verwendete Maßstabsfaktor angegeben.

Tabelle 3 Signatur der ME
Zaun
3115, l
Farbige Darstellung, gesamts/w-Darstellung, gesamt
- maßstäblich -- maßstäblich -
Linienbegleitende Signatur:
Strichfarbe:SchwarzSchwarz
Strichstärke:0,18 mm0,18 mm

Folgende Signaturen sind über einen Maßstabsfaktor aus der Darstellung in ME 500 definiert

Zaun (3115, l)

ObjektteilartAEOTSFaktor
Zaun101301,00

Für die Angabe der Veränderung von Signaturen gegenüber dem Basismaßstab 1:500 werden nachfolgende Veränderungsfaktoren verwendet:

VeränderungsFaktor für Maßstabsebenen

Faktor

Bezeichnung

1,0

Die Signatur wird 1:1 aus der ME 500 übernommen

1,25

Die Signatur wird mit dem Faktor 1,25 aus dem ME 500 übernommen

neu

Für die ME ist eine neue Signatur erstellt worden

Haarlinie

Für linienförmige Objektteile wird maßstabsunabhängig die kleinstmögliche Linienart für das Objektteil verwendet

Der Veränderungsfaktor bezieht sich auf die Darstellung der Signaturen im Kartenmaßstab. Eine Signatur, die in der ME 500 eine Größe von 2 mm hat, wird bei einem Veränderungsfaktor 1,0 auch in der ME 2500 mit 2 mm ausgegeben. Ein Veränderungsfaktor 1,25 würde zu einer Signaturgröße von 2,5 mm führen.

Flächenzusammenlegungen, -vereinigung

Das Zusammenfassen ist ein kartographisches Generalisierungswerkzeug bei der Ableitung kleinmaßstäbiger Darstellungen. Über eine fachliche Zuordnung werden mehrere Fachbedeutungen zu einem Gesamtobjekt vereinigt. Dabei wird gleichzeitig festgelegt, welche Fachbedeutung die Präsentationsvorschrift übernimmt. Durch Zusammenlegen von Fachbedeutungen entfallen die Linien zwischen den einzelnen Fachbedeutungen. Dadurch wird, bezogen auf den Zielmaßstab, einer übermäßigen Zergliederung der Flächen entgegengewirkt und es ist mehr Platz für eine bessere Positionierung von Texten vorhanden. Ein weiterer Vorteil ist, dass alle vereinigten Objekte die gleiche Farb- / Signaturzuordnungen haben und so eine fachliche Generalisierung erreicht wird, die die Lesbarkeit des Plans erhöht. Z.B. sind Wasserflächen alle blau und haben keine unterschiedliche Blautöne. Ein Objekt kann nur zu einer Zusammenlegung gehören. Die Flächenzusammenlegung sind bezogen auf einen Fachplan definiert.

Für Objektarten, die mit einer Flächenzusammenlegung präsentiert werden, wird ein entsprechender Hinweis im Signaturenkatalog der Maßstabsebene gegeben. Ggf. sind weitere Objektarten angegeben, die ebenfalls zur Präsentationsfläche hinzugenommen werden.

Schema der Flächenvereinigung mehrerer Objekte

Die Objektart 813 3100 Rasen / Wiese wird im Fachplan Freianlagen in der Maßstabsebene 2500 als Flächenvereinigung mit den Objekten der folgenden Objektarten dargestellt:

Folie

OS

Objekt

831

3100

Rasen / Wiese

832

3000

Sonstige Frei- und Waldfläche, allgemein

832

3100

Grünlandfläche

832

3120

Sonstige Freifläche

Bei Objektarten, die im Zuge einer Flächenvereinigung die Signaturvorschrift einer anderen Objektart annehmen ist ein entsprechender Hinweis gegeben.

Flächenvereinigung durch Änderung der Flächensignatur

Die Objektart 832 3000 Sonstige Frei- und Waldfläche, allgemein wird im Fachplan Freianlagen in der Maßstabsebene 2500 als Flächenvereinigung mit den Objekten der Objektart 831 3100 Rasen / Wiese dargestellt.

Für die Erstellung fachspezifischer Pläne (z.B. Zustandsbewertungen von Abwasserleitungen) werden ergänzende Signaturen im Rahmen der Datenmodellierung der Fachinformationssysteme festgelegt.